Am 09.06.2022 fand Jahreshauptversammlung des Fördervereins statt. Es war die erste Mitgliederversammlung in Präsenz seit Beginn der Corona-Pandemie.
Nach der Eröffnung der Versammlung und der Feststellung der Beschlussfähigkeit berichtete der Vorsitzende Rolf Dymel über die Vereinsentwicklung und die Tätigkeiten des Vorstands. Er knüpfte an den schriftlichen Bericht des Vorstands vom 29.11.2021 an, der nach der wegen der Corona-Schutzmaßnahmen abgesagten Mitgliederversammlung an die Mitglieder versendet wurde. Rolf Dymel betonte, dass im Berichtszeitraum auch weiterhin die Arbeitsmöglichkeiten und die Entwicklung des Vereins durch die Covid-19-Pandemie beeinträchtigt wurden, sodass auch nur wenige neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Dennoch haben die Vorstandsmitglieder und einige Unterstützer ihre Tätigkeiten zur Förderung des Vereinszwecks engagiert fortgesetzt mit Kontaktaufnahmen, Beratungsgesprächen, Teilnahmen an Aktionen des Bündnisses Herne, Einleitung und Durchführung einer Unterschriftensammlung, Anregung und inhaltliche Unterstützung einer Resolution des Rates der Stadt Herne, Gestaltung der Website www.erinnerungsort-herne.de und mit der Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung im VHS-Foyer im Kulturzentrum Herne.
Nach einer gut besuchten Eröffnungsveranstaltung am 7. April 2022 mit Redebeiträgen von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, VHS-Leiterin Heike Bandholz und Rolf Dymel wurden mehrere Führungen durch die Ausstellung durchgeführt. Von besonderer Bedeutung für den Förderkreis war dabei die Führung mit dem Bochumer Polizeipräsidenten Jörg Lukat und seinem Leitungsstab.
Nachdem der Erwerber des Polizeiamtsgebäudes, der Bochumer Klavierbauunternehmer Jan Thürmer die Zusage gegeben hat, dass der Zellentrakt als Lern- und Gedenkort erhalten bleiben soll, plant der Vorstand Gespräch mit ihm über räumliche Fragen, bauliche Maßnahmen und Kooperationsmöglichkeiten. Diese Gespräche können aber erst nach dem formellen Abschluss der Kaufverhandlungen geführt werden.
Des Weiteren wird der Vorstand dann Gespräche mit den zuständigen städtischen Dienststellen über die Zuordnung der Mahn- und Gedenkstätte in den städtischen Verantwortungsbereich, die Kooperation mit dem Stadtarchiv, Fördermöglichkeiten und die Einbeziehung ehrenamtlicher Tätigkeiten führen. Darüber hinaus sind Gespräche mit anderen Kooperationspartnern wie bspw. der Polizei, der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, der Landeszentrale für Bildung und anderen Gedenkstätten geplant.
Schatzmeister Eberhard Bluhm erstattete im Anschluss den Kassenbericht des Vorstands. Trotz erhöhter Ausgaben für den Druck der Unterschriftenlisten, den Erwerb von Exponaten und Materialien für die Ausstellung, die Erstellung von Info-Tafeln und Roll- Ups sowie für den aktualisierten Flyer des Förderkreises ist der aktuelle Kontostand positiv, nicht zuletzt durch einen größeren Zuschuss des Oberbürgermeisters für die Ausstellung.
Die Kassenprüfer Heinz Drenseck und Heinz Otlips stellten eine korrekte Kassenführung fest und beantragten die Entlastung des Vorstands.
Nach der Entlastung des Vorstands erfolgten unter der Leitung von Cordula Galla die satzungsgemäßen Wahlen mit folgenden Ergebnissen:
Rolf Dymel (Vorsitzender), Norbert Arndt und Udo Jakat (stellvertretende Vorsitzende), Eberhard Bluhm (Schatzmeister), Siegfried Born (Schriftführer), Flemming Menges, Ulrich Objartel, Ralf Piorr und Jürgen Hagen (Besitzer), Heinz Drenseck und Heinz Otlips (Kassenprüfer) wurden mit jeweils einer Enthaltung wiedergewählt.
In der anschließenden Diskussion wurden Überlegungen zur Konkretisierung des Konzepts für einen Lern- und Erinnerungsort im Polizeigefängnis geäußert. Der vorliegende Entwurf eines Konzepts sollte um wichtige Aspekte wie Schulungen, Zusammenarbeit mit der Polizeihochschule in Form von Modulangeboten und Einbeziehung anderer Initiativen erweitert und dann dem zukünftigen Eigentümer Jan Thürmer vorgelegt werden. Die Anregung, am 10. September 2022 auf dem Kanalfest des Förderwerks Bickern / Unser Fritz mit einem Info-Stand für unsere Initiative zu werben, wurde wie auch die Anregung zur Teilnahme an der vom DGB organisierten Gedenkveranstaltung für die Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene am 19.06.2022 um 11 Uhr auf dem Südfriedhof, Wiescherstraße, Herne unterstützt.