Nachdem die Ausstellung „Unrechtsort. Das Polizeigefängnis in Herne 1933-1945“ zunächst im Kulturzentrum bereits auf großes Interesse gestoßen war, ist sie nun in den letzten Monaten auf Einladung des Leiters der Herner Polizeiinspektion Felix Horn im Polizeiamt selbst zu besichtigen gewesen. In dieser Zeit besuchten zahlreiche Polizeibeamtinnen und -beamten die Ausstellung. So wurden in Kooperation zwischen der Polizei und dem Verein Mahn- und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e.V. Führungen etwa für Beamtinnen aber auch mit Polizeistudentinnen und -studenten durchgeführt. Die Ausstellung wird nun wieder abgebaut, da die Herner Polizei demnächst neue Räumlichkeiten beziehen wird.
Daher fand nun am Dienstag (27.09.2022) die vorerst letzte Führung statt. Etwa 15 Polizeibeamtinnen und -beamte aus Witten besichtigten nach Dienstschluss die Ausstellung. In einem Vortrag über die Geschichte der Herner Polizei erläuterte Flemming Menges anhand konkreter Beispiele, wie aus der demokratischen Polizei der Weimarer Republik einTerrorinstrument der Nazis werden konnte, wie aus „ganz normalen Männern“ Täter werden konnten.
Der Verein Mahn- und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e. V. zeigt sich angesichts der Zusagen des künftigen Eigentümers Jan Thürmer und der Stadt zuversichtlich, dass die dauerhafte Einrichtung eines Lern- und Gedenkortes im Polizeigefängnis gesichert werden kann. Als authentischer Ort, an dem sich die Brutalität und Repression der NS-Herrschaft sowie im besonderen die Kontinuitäten und Brüche der deutschen Polizeigeschichte manifestieren, ist das Polizeigefängnis Herne besonders geeignet, um historisch-politische Bildung lokal zu vermitteln.